10.12.2018–08.02.2019

Auslandsmission: IW Akademie in Ostafrika

Ziel: Managementwissen vermitteln

Es ist ein geografischer und inhaltlicher Sprung für die IW Akademie: Drei Monate lang hat die IW-Tochter in Ostafrika Managementtrainings durchgeführt, finanziert im Rahmen des Projekts „Creating Perspectives: Business for Development. East Africa“ von BDI, Bundesentwicklungsministerium und Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ).

„Es ging darum, Unternehmen in Ostafrika zu stärken“, erklärt Louisa Kürten von der IW Akademie, eine von drei IW-Trainerinnen und -Trainern, die zwischen Dezember 2018 und Februar 2019 insgesamt 25 Tage in den Vorbereitungen und vor Ort im Einsatz waren. „Und zwar nicht durch Geld oder indem man ihnen Maschinen bereitstellt – sondern durch Hilfe zur Selbsthilfe.“

Louisa Kürten hört sich eine Firmenpräsentation an. Foto: privat (2)

Marketing, Innovation, Unternehmensentwicklung
Vor Projektstart hatte die GIZ die den Unternehmen wichtigen Themen abgefragt: Marketing, Innovationsmanagement und Unternehmensentwicklung. Diese Themen verknüpfte die Akademie mit Inhalten und Referenten, schrieb ein Angebot, das die Projektpartner überzeugte und profitierte dabei vom IW-Verbund, betont Kürten: „Dominic Sickelmann von der IW JUNIOR und ich waren in Tansania. Er hat alles rund um Innovation und Marketing abgedeckt, ich Unternehmensentwicklung und strategisches Management. Und Ruth Schüler vom IW hat in Ruanda und Uganda all diese Themen behandelt, gemeinsam mit einem lokalen Trainer.“

Dominic Sickelmann erklärt User Personas, ein Konzept, mit dem Unternehmen ihre Zielgruppen detailliert beschreiben.

Kürten erinnert sich an sehr wissbegierige Teilnehmer aus kleinen und mittleren Unternehmen: „Das war eine tolle Atmosphäre. Wir konnten die Aha-Erlebnisse sehen und haben sehr positives Feedback erhalten.“ Die Seminare beschränkten sich auf kurze Theorieimpulse, denen interaktive Übungen, Fragerunden und Diskussionen mit den Teilnehmern folgten. „Ein großes Thema ist der Wettbewerb durch chinesische Firmen, die mit Billigprodukten den Markt überschwemmen“, sagt Kürten. Auch Marketing falle den Unternehmen oft schwer und viele verfügten über einen veralteten Maschinenpark.

Die Herausforderungen der Unternehmen zu identifizieren, zu analysieren und anzugehen, war Inhalt der Trainings, die um Unternehmensbesuche durch die deutschen Trainer ergänzt wurden. Höhepunkt der Trainings: In Einzelgesprächen spielten die Trainer einen deutschen Unternehmensvertreter, den die lokalen Geschäftsleute mit einer Unternehmenspräsentation von einer Zusammenarbeit überzeugen – und dabei alles anwenden sollten, was sie in den Vortagen gelernt hatten. Dadurch stellte sich ein direkter Lerneffekt ein. „Das ist ein weiteres Ziel dieses Projekts“, sagt Kürten, „die langfristige Vernetzung und Zusammenarbeit zwischen der deutschen Wirtschaft und lokalen Firmen zu fördern.“

Vernetzung fördern, Geschäftsmodell erweitern

Für die IW Akademie sind die Trainings eine Erweiterung ihres Geschäftsmodells: 2012 gegründet und gestartet mit Weiterbildungen zu ethischem Wirtschaften für Großunternehmen, läuft derzeit die Reakkreditierung des seit 2014 erfolgreich angebotenen Master-Studiengangs. Seit 2016 ergänzen zudem Design-Thinking-Workshops die Seminarangebote. „Durch die Trainings haben wir uns noch breiter aufgestellt und können unsere Themen auch international und für KMUs passend vermitteln“, sagt Akademie-Geschäftsführer Dominik H. Enste. Ob das Afrika-Engagement fortgeführt wird? Das Projekt jedenfalls läuft bis 2020, über die weitere Beteiligung will die Akademie entscheiden, sobald die Folgeausschreibung vorliegt.

 

Koordinaten
Koordinaten 6°49′S 39°17′E
(Daressalam)
1°57′S 30°4′E (Kigali)
0°18′N 32°38′E (Kampala)

 

Crew
IW Akademie
Dominik H. Enste,
Geschäftsführer

Louisa Kürten,
Referentin

Lena Suling,
Referentin

Julia Wildner,
Senior Economist

IW
Ruth Schüler,
Economist

IW JUNIOR
Dominic Sickelmann,
Leiter Marketing & Innovation


Dau, die (auch Dhau)
Segelschiffstyp, der in allen
Anrainerstaaten des Indischen
Ozeans verbreitet ist. Eigentlich
ein Sammelbegriff für mehrere
Dutzend verschiedene Schiffstypen
unterschiedlicher Größe.
Gemeinsamkeiten sind eine
schräge Verlängerung des Kiels,
der Vorsteven, sowie die trapezförmigen
Segel. Der Freiwilligendienst World Unite
bietet Trainings im Dau-Bau auf Sansibar
an, bei denen Teilnehmer ganz praktisch
anpacken.