15.08.2018

Expedition mit Tradition:
Bildungsmonitor und MINT-Report

Ziel: Für die Zukunft lernen

Wie sieht es in den 16 deutschen Bundesländern in Sachen Bildung aus? Wer hat sich verbessert? Wo besteht Reformbedarf in den Kindergärten und Schulen, in den Berufs- und Hochschulen? Um das herauszufinden, vergleicht das Institut der deutschen Wirtschaft seit 15 Jahren für die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) die Bildungssysteme der Länder. Damit Schulqualität oder berufliche Bildung vergleichbar werden, „übersetzt“ der Bildungsmonitor verschiedene Indikatoren in eine Punkteskala von 0 bis 100. Möchten die Wissenschaftler beispielsweise den Grad der Internationalisierung ermitteln, werden der Anteil der Schüler, die in Schulen und Berufsschulen Fremdsprachenunterricht erhalten, die Lese- und Hörkompetenzen im Englischunterricht sowie der Anteil von Bildungsausländern an den Hochschulen herangezogen.

„Dabei kommt es uns weniger darauf an zu messen, welches Bundesland das beste ist“, erklärt Axel Plünnecke, der als Studienleiter im regen Austausch mit den jeweiligen Landesbildungsministerien steht. „Vielmehr soll der Bildungsmonitor ein Fortschrittsbericht sein, der den Bundesländern konkrete Handlungsfelder aufzeigt, anhand derer sie die entsprechenden Stellschrauben neu justieren können.“ Ein Positivbeispiel hierfür ist das Saarland, das sich in den vergangenen Jahren stark verbessert hat. An neuen Herausforderungen mangelt es auch in Zukunft nicht: Digitalisierung und ökonomische Bildung sind die Mammutaufgaben.

Zehn Jahre MINT-Report

Als Plünnecke und seine Crew die 15. Ausgabe des Bildungsmonitors Mitte August vorstellten, liefen die Vorbereitungen für den MINT-Herbstreport 2018 auf Hochtouren. Auch diese Analyse des Arbeitsmarktes in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik hat 2018 Geburtstag gefeiert:

Sie erscheint seit 2008 als eine wissenschaftliche Begleitung der Initiative „MINT Zukunft schaffen!“. Wichtigste Diagnose im Herbst 2018: Die Fachkräftelücke ist so groß wie nie. Als wichtigste MINT-Arbeitsmarkttrends werden benannt:

  • Big Data, Energiewende, Künstliche Intelligenz: Viele technische Treiber werden den Bedarf an IT-Fachkräften weiter erhöhen.
  • Indien et al.: In akademischen MINT-Berufen trägt bereits heute die Zuwanderung aus Drittstaaten stark zur Fachkräftesicherung bei. Das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz bietet auch Chancen für die MINT-Facharbeiterberufe.
  • Mehr ältere Arbeitnehmer gefragt: Es gehen deutlich mehr Fachkräfte in Rente, als aus der Ausbildung nachrücken können. MINT-Fachkräfte über 65 Jahre helfen bereits heute und könnten die Lücke künftig verkleinern.

 

Koordinaten
52°31′09.8″N 13°23′10.1″E (Büro INSM, Berlin)
50°56′44.6″N 6°57′47.6″E (IW)

 

Crew
Christina Anger,
Senior Economist Bildung

Axel Plünnecke,
Leiter Kompetenzfeld Bildung,
Zuwanderung und Innovation

Ruth Schüler,
Economist für die Projekte
Bildungsmonitor und MINT-Arbeitsmarkt


 

MINT-Berufe rund ums Wasser
Einmal als Kapitän die Welt umschiffen –
mit einer Ausbildung zum Nautischen
Wachoffizier erfüllt sich mancher
Kindheitstraum. Wer anstatt auf hoher
See lieber im Binnengewässer oder Hafenbecken
schippern möchte, sollte eine Ausbildung zum
Binnenschiffer oder Hafenschiffer absolvieren.
Bevor es jedoch losgehen kann, müssen Boote
gebaut und Schiffe repariert werden – diese
Aufgaben erledigen Bootsbauer oder
Schiffsmechaniker. Damit Boote und Schiffe
sicher unterwegs sind, müssen auch die
Wasserstraßen sicher sein: Wasserbauer
verantworten Bauwerke im Binnen- und
Küstenbereich wie Schleusen, Wehre,
Dämme, Deiche und Buhnen.